Kaluna-Blog

Katja Schindhelm

Mein Seelenpferd Candyman - größter Lehrmeister und Wegbereiter

Ein grasendes Pferd

Heute möchte ich dir die Geschichte von Candyman erzählen – meinem weisen und wundervollen Seelenbegleiter.

Er war es, der mich wieder mit meinem inneren Wissen verband und mich meiner Berufung Stück für Stück nähergebracht hat.


Ein Wiedersehen mit Pferden nach fast 10 Jahren


Nachdem ich mein erstes eigenes Pferd verkaufen musste, als ich zum Studieren weg von Zuhause ging, verbannte ich alles, was mit diesen wundervollen Tieren zu tun hatte, aus meinem Leben.


Der Schmerz ging so tief, dass ich mich erst
zehn Jahre später wieder daran erinnerte – als Candy in mein Leben trat.


Nach dem Studium arbeitete ich mit Begeisterung, war viel unterwegs, die Tiere wurden immer kleiner, und ich hatte nicht den Eindruck, irgendetwas zu vermissen.


Bis zu dem Moment, in dem ich eine alte Bekannte wieder traf, die mir erzählte, dass sie einen Rentner im Stall hätten, der sich über etwas Zuwendung und Bewegung sicherlich freuen würde.


Mit einem Mal war der Schmerz über den Verlust meines Pferdes wieder da. Ich spürte eine lang unterdrückte Sehnsucht. Nach einigem Zögern fasste ich mir ein Herz.




Das Kennenlernen - anders als geplant


Unser erstes Zusammentreffen lässt mich heute noch schmunzeln.


Candy stand in seiner Box und drehte mir demonstrativ den Allerwertesten zu, als ich „Hallo“ zu ihm sagen wollte.


Das brachte etwas in mir in Schwingung – ich hatte das Gefühl, dass ich es unbedingt schaffen muss, diesem Pferd näherzukommen.


Denn trotz oder gerade wegen seiner Reaktion spürte ich sofort:
Er ist etwas ganz Besonderes.

Er war schon zwanzig Jahre alt und litt seit geraumer Zeit an equinem Asthma.+


Die Aussage seiner damaligen Besitzer berührte mich tief:

„Wenn wir seine Atmung nicht in den Griff bekommen, werden wir ihn im nächsten Sommer erlösen müssen.“

Wir wurden innerhalb kurzer Zeit unzertrennlich, vertrauten uns blind – und mein größter Wunsch war es, ihm zu helfen.



Eine lächelnde Reiterin auf einem Pferd mit Trense und Sattel


Mein Weg zur Tierheilpraktikerin


Als Außendienst-Mitarbeiterin einer naturheilkundlichen Firma hörte ich tagtäglich von Ärzten und Heilpraktikern, dass die Mittel, die ich im Gepäck hatte, bei vielen Menschen Asthma und Allergien lindern konnten.


So kam ich auf die Idee, diese auch bei ihm auszuprobieren – und mein Wissen über Naturheilkunde bei Tieren zu vertiefen.


Candy war also die treibende Kraft, dass ich Tierheilpraktikerin wurde.


Nach und nach konnte man sehen, wie er aufblühte. Sein Husten wurde weniger, und wir durften wieder wundervolle Ausritte erleben.


Mein Glück war vollkommen, als ich ihn übernehmen durfte.


Da ich jedoch meinem Vorsatz „Nie wieder ein eigenes Pferd“ treu bleiben wollte, übernahm ich gleich auch seinen besten Kumpel.


Tja, so wird man schneller, als man denkt,
wieder Pferdemutti.


Zwei Pferde auf der Weide, die in die Ferne schauen.  Im Hintergrund Wiese, weitere Pferde und Bäume


Gemeinsam wachsen und heilen


In der Zeit meiner Ausbildung zur Tierheilpraktikerin wurde jede neu gelernte Therapie an meinen „Jungs“, wie ich sie liebevoll nannte, ausprobiert.


Echten Heilungserfolg brachte die Akupunktur. Nach regelmäßiger Behandlung war Candys Asthma passé, und er durfte noch sechs gesunde Jahre an meiner Seite verbringen.


Wir erlebten und meisterten vieles gemeinsam.


Nach zwei Umzügen in Pensionsställe konnte ich mir endlich meinen Traum erfüllen: Die Pferde direkt am Haus zu halten.


Ich verbrachte unzählige Stunden bei meinen Tieren – und der Wunsch, eines Tages einen Lehr- und Seminarhof für Mensch und Tier zu eröffnen, nahm damals Gestalt an.


Da ich schon als Kind von einem Leben mit vielen Tieren geträumt hatte, ließen weitere Vierbeiner nicht lange auf sich warten.


Doch davon erzähle ich dir ein andermal.



Candys Entscheidung


Nach fast fünf glücklichen Jahren bemerkte ich eines Morgens eine Schwellung an Candys rechter Backe.


Die Tierärztin vermutete ein Zahnproblem, nachdem sie fast einen Liter Eiter herausgespült hatte.
Der hinzugezogene Pferdedentist sprach von einer Kieferfraktur – beide rieten, ihn in der Klinik röntgen zu lassen.


Nach dem ersten Schock beschloss ich, ihn dorthin zu bringen.

Doch ich hatte die Rechnung ohne Candyman gemacht.
Er wollte
partout nicht in den Hänger steigen. Alles Flehen, Drohen, Bitten und Locken half nichts.


Das Pferd, das sonst in jeder Lebenslage freiwillig die Rampe hinauflief, verweigerte den Einstieg.

Nach drei Stunden waren wir beide nassgeschwitzt – und ich erkannte:


Er hatte sich entschieden, seine letzten Wochen an meiner Seite zu verbringen.
Ohne Klinik, ohne Diagnose, ohne weitere Behandlung.


Ich versprach ihm, alles in meiner Macht Stehende zu tun, um für ihn da zu sein.


Ich versuchte jede erdenkliche Therapie – doch irgendwann begriff ich, dass ich ihn nicht retten konnte.


Meine Aufgabe war es,
ihn bei seinem letzten Weg zu begleiten.


Der Abschied


Ich sendete ihm täglich Heilenergie.
Jedes Mal, wenn ich mich mit seinem Energiefeld verband, spürte ich eine starke Präsenz, inneren Frieden und tiefe Ruhe.


Eines Tages zeigte er mir klar, dass es bald an der Zeit war, die Welten zu wechseln.

Eine Woche vor seinem Tod sah ich ihn vor meinem inneren Auge unter dem Apfelbaum liegen – und wusste intuitiv, dass seine Zeit bald gekommen ist.


Ich kann mich noch genau an den Tag erinnern, als er sich verabschiedete.
Am frühen Morgen lag er mitten in der Herde am Boden.
Er wirkte leblos, und Sancho versuchte mit seinen kleinen Hufen, ihn zum Aufstehen zu bewegen – vergeblich.


Ich träufelte ein paar Tropfen Wasser in Candys Maul. Das reichte, um seine letzten Kräfte zu mobilisieren.
Er stand noch einmal auf, nur um mit zittrigen Beinen rückwärts zu gehen –
sein Körper konnte nicht mehr.


Er brach zusammen, und ich flüsterte ihm unter Tränen zu:

„Es ist okay, Dicker. Du darfst gehen.“

Zwei Minuten, nachdem das Telefon klingelte und ich kurz ins Haus lief, war ich wieder bei ihm.

Candy atmete nicht mehr. Still und sanft war er eingeschlafen.

Einerseits brach für mich eine Welt zusammen – andererseits eröffnete sich mir eine neue.



Ein Zeichen von der anderen Seite


Nach seinem Tod lieferte Candy mir den Beweis, dass Seelen auch nach dem Gang über die Regenbogenbrücke lebendig sind.


Er ließ seinen Körper
zum höchsten Stand der Sonnenfinsternis abholen.


Währenddessen stand ich mit meinen anderen Pferden am anderen Ende der Koppel, als meine Nachbarin und ich ein helles Wiehern hörten.


Postwendend antworteten die beiden anderen Pferde darauf.


So verrückt es klingen mag – ich bin fest überzeugt, es war Candy, der sich von uns verabschiedete.
Er ist vor über zehn Jahren gestorben – und doch bis heute an meiner Seite.


In meinen Seminaren ist er immer präsent und übermittelt wundervolle Botschaften
von der anderen Seite des Regenbogens.




Der Beginn einer neuen Geschichte


Candy war es auch, der mich zum Schreiben ermutigt hat.

Während eines Spaziergangs sah ich plötzlich die Inhaltsangabe eines Buches vor meinem inneren Auge.
Candy gab mir die Namen der Protagonisten für meinen Roman

„Seelenfreunde – Eine Liebe fürs Leben“
über unendliche Freundschaft, bedingungslose Liebe und wundervolle Entwicklung.

Er schafft es bis heute immer wieder, mich zu berühren.


Wenn es mir emotional nicht gut geht, habe ich das Gefühl,
er trägt mich durch die Tiefe.
In glücklichen Momenten spüre ich sein liebevolles Prusten an meinem Gesicht,
und wenn ich traurig bin, meine Tränen in seinem nassen Fell.


Manchmal „materialisiert“ er sich kurz – mein lebendes Pferd verändert dann seine Körperhaltung, die Augen werden anders, und es macht Gesten, die nur Candy machte.


Das dauert nur Sekunden – und doch weiß ich:
Er zeigt mir damit seine Lebendigkeit und sein liebevolles Sein an meiner Seite.


Manche Begegnungen verändern unser ganzes Leben – Candy war so eine.


Er hat mich gelehrt, zu vertrauen, loszulassen und hinzuhören – auch über die sichtbare Welt hinaus.


Und ich bin sicher: Jeder von uns hat einen tierischen Wegbegleiter, der immer in unseren Herzen lebt.


Erzähle mir gern von deinem Seelengefährten: welches Tier hat dich geprägt, begleitet oder vielleicht sogar verwandelt?


Schreib mir gern deine Geschichte