Kaluna-Blog

Katja Schindhelm

Die Gabe der Feinfühligkeit - ein etwas anderer Blick auf ADHS, Autismus und Hochsensibilität

Kennst du das Gefühl, „anders“ zu sein?

Oder hast du ein Kind, das „nicht in die Norm“ passt und sich „auffällig“ verhält?

Bevor ich auf die Fakten zu dieser wundervollen Feinfühligkeit eingehe, möchte ich dich gern an meiner Geschichte teilhaben lassen.

Ein kleines Mädchen sitzt in einer wunderschönen Blumenwiese

Meine Kindheit

Als kleines Mädchen liebte ich es zu singen, zu tanzen und zu schauspielern.

Genauso sehr genoss ich es, auf einer Wiese zu sitzen und stundenlang nach vierblättrigen Glücks-Kleeblättern zu suchen.


Täglich besuchte ich die Tiere in meinem Dorf – ein Geschenk meines Opas, der die Stallbesuche schon früh zu einer Routine machte.


Tiere begleiteten mich schon immer. 


Besonders Pferde haben mein Herz im Sturm erobert.

 Die tiefe Verbundenheit und Liebe zu ihnen ist bis heute geblieben.


Ein Mädchen in Verbindung zu einem grasenden Pony mit seinem Fohlen im Hintergrund

Meine Welt - die Pferde

Ich hatte eine blühende Fantasie, doch meine Träume wurden oft abgewunken:

Du mit deinen Spinnereien“ oder Einbildung ist auch eine Bildung.


Schnell lernte ich, meine „Einbildungen“ für mich zu behalten. Ich lernte, meine Gefühle und Bedürfnisse in eine Schublade zu packen, um so zu sein, wie andere es erwarteten.


Ich wurde stiller, unsicherer – und doch war ich anders als andere.


Bei den Pferden fühlte ich mich am wohlsten. Dort konnte ich ich selbst sein und wurde angenommen und geliebt, so wie ich war.


Lange dachte ich, es läge an mir. Ich sei komisch.


Erst viel später erkannte ich: Dieses „Anders-Sein“ ist meine größte Gabe – meine Feinfühligkeit.


Forschung und Medizin

Seit Jahrzehnten gibt es Forschungen zum Thema „Hochsensibilität“ und „Hochsensitivität“.

Die amerikanische Psychologin Elaine Aron, selbst betroffen, galt in den 1990er Jahren als Begründerin dieses Forschungszweiges.


Sie entwickelte einen Test nach wissenschaftlichen Kriterien, den sogenannten HSPS (High sensitive Person Scale). Laut ihrer Definition ist jeder fünfte hochsensibel.


Umweltreize werden viel intensiver und unmittelbarer wahrgenommen und können nicht ausreichend 'verstoffwechselt' werden. Dies führt dazu, dass diese Menschen das Gefühl  haben, alles um sie herum ist "zu laut, zu hell und/oder zu viel" Sie fühlen sich schnell überfordert, wirken unkonzentriert  und benötigen sehr viel Ruhe und Rückzug, um Reize verarbeiten zu können.


Gehörst du auch dazu? Beantworte diesen Fragebogen und finde selbst heraus, ob auch du diese Superkraft in dir trägst.


Die Medizin hingegen begann 'neue' Krankheitsbilder wie „ADHS und „Autismus“ verstärkt zu erforschen.


Schnell wurde festgestellt, dass die intensive Wahrnehmung und unzureichende Verarbeitung von Umweltreizen im Gehirn eine Rolle spielt. ADHS und Autismus, so die Aussage von Medizinern, seien genetisch bedingt und auf Störungen des Hirnstoffwechsels  zurückzuführen.


Die Lösung war schnell gefunden: Medikamente, die das „Chaos“ im Kopf wieder in Einklang bringen  sollten. Die mannigfaltigen Nebenwirkungen und der Blick aufs große Ganze werden hier leider wenig berücksichtigt.


Hochsensibilität hingegen ist keine neurologische Störung, sondern „nur“ ein Problem mit Überforderung durch Reize. Diese „Diagnose“ wird oft erst in Betracht gezogen, wenn alle vorherigen Tests kein valides Ergebnis brachten.


Was diese Odyssee mit Kindern und Eltern macht, kann sich jeder selbst ausmalen...



Das große Ganze

Was bei Medizin und Pharmaindustrie leider unbeachtet bleibt, ist ein holistischer Ansatz.

Bewusstsein, Wahrnehmung und individuelle Gefühlsverarbeitung werden kaum berücksichtigt.


Die Auswirkungen von Traumata, (kindliche) Prägungen, Überlastung des Nervensystems, die Resonanz auf unterschiedliche Umweltreize  und die Beteiligung von  Gehirnfrequenzen werden außer Acht gelassen.


Ich mache niemandem einen Vorwurf - jeder tut sein Bestes. Doch ein Blick über den Tellerrand kann Welten verändern.


Seit Jahrzehnten gibt es in der Metaphysik Berichte über die Kinder der neuen Zeit.


Diese Kinder kommen bereits mit einem erhöhten Bewusstsein  auf die Welt. Sie bringen ihre Eltern oft an ihre Grenzen, weil sie „anders“ sind.


Sie zeichnen sich aus durch

  • eine starke Persönlichkeit,
  • einen unglaublichen Willen
  • Offenheit, Ehrlichkeit und Authentizität


 Sie haben wundervolle Begabungen und ein unerschütterliches „inneres Wissen“.

Kinder, die bunte Luftballons steigen lassen

Ein Einblick in die Welt der Feinfühligen - zwei Praxisbeispiele


1. Der junge Mann, der von sich selbst sagte, er sei ein "Psycho"

Ein 22-jähriger Mann kam auf Anraten seiner Freundin zu mir. Ich wusste nur, dass er eine „psychische Erkrankung“ diagnostiziert bekommen hatte und bereits in klinischer Behandlung war.


Er hatte Angst vor Pferden, liebte jedoch Hunde und Katzen.


Bei unserem ersten Treffen kam er
schlurfend, mit eingezogenen Schultern und gesenktem Blick herein.
Ich spürte förmlich, dass er sich
schuldig fühlte und sich für seine „Krankheit“ schämte.
Seine Aussage:
Ich bin eben bekloppt und ein Psycho!“ traf mich mitten ins Herz.


Er hatte eine lange medizinische Reise hinter sich, die ihn immer verschlossener und kränker machte.
Die verordneten Medikamente, die
außer Nebenwirkungen keine Wirkung hatten, gaben ihm den Rest.
Er wurde aggressiv – das endete mit einer
Klinik-Einweisung.


Ich nahm in seinem Energiefeld wahr, dass er als Kind Tiere liebte, gern malte und am liebsten draußen in der Natur war.
Ich spürte, dass er
mit Naturwesen kommunizieren konnte und Vorahnungen hatte.


In einem Moment hob er den Kopf, sah mir in die Augen, und ich konnte tief in seine Seele blicken.

Zum ersten Mal fühlte er sich verstanden.


Während der Sitzung lag Lissy, meine Katze, auf seinem Schoß. Chiara, meine Hündin, ruhte treu an seiner Seite – immer bereit zu trösten oder aufzubauen.


Er erzählte, dass die Wahrnehmung von Dingen, die andere nicht sehen, hören oder spüren konnten, ihn schon seit Kindertagen überforderte.
Er sah
keinen Ausweg, diese „Gespenster“ zu vertreiben. Je mehr er davon sprach, desto bekloppter hielten ihn alle.


Er flüchtete sich in Drogen – der Rest ist Geschichte.


In der Sitzung half ich ihm, seinen Rucksack zu leeren, alte Themen mit anderen Augen zu sehen und sich nicht länger einreden zu lassen, er sei ein „Psycho“.


Ich
ermunterte ihn, seine Wahrnehmung als Geschenk zu betrachten und zu lernen, damit umzugehen.

Das Leuchten in seinen Augen, die Dankbarkeit und sein fröhliches Lächeln beim Abschied werde ich nie vergessen.


Dieses Erlebnis zeigte mir,
wie wichtig es ist, genau hinzuschauen gerade bei psychischen Problemen

.

Hier möchte ich ein Buch erwähnen, das mir vor Jahren einen Blick über den Tellerrand ermöglichte: 'Mediale Mittel in der Homöopathie' (leider nur noch als gebrauchtes Exemplar erhältlich) von Rosina Sonnenschmidt, Heilpraktikerin und Medium.


Sie zeigt eindrucksvoll, wie eine
ganzheitliche Sichtweise die Genesung beeinflussen kann.


Der unsichtbare Vielfraß und das feinfühlige Mädchen

Heute Vormittag habe ich ein Telefonat mit einer Kundin geführt, die gerade an meinem neuen Kurs „Tierisch-magisch Entrümpeln mit Herz“ teilnimmt.


Sie fand über die
Tierkommunikation mit ihrer Hündin zu mir und ist selbst sehr feinfühlig.
Allerdings hat sie gelernt,
ihre eigene Wahrnehmung und sich selbst hinten anzustellen, damit es den anderen gutgeht.

Dies ist übrigens ein Phänomen der Hochsensibilität: Durch die Empathie für andere fühlen wir uns verantwortlich für deren Wohlergehen.

Die Frau ist Erzieherin und Mutter einer hochsensiblen neunjährigen Tochter.
Auch die beiden haben eine Odyssee an Ärzten und Diagnosefindung hinter sich.


Erst die Information, den Test zu machen, ob das Mädchen hochsensibel ist, brachte die große Erleichterung  und Licht ins Dunkel.

Weil die Mama sehr empathisch ist, geht sie einen anderen Weg, um das Mädchen zu stärken und die Gabe des erweiterten Bewusstseins als Geschenk anzuerkennen.


Sie erzählte mir, dass ihre Tochter einen unsichtbaren Vielfraß gesehen hat, der sie mit rot leuchtenden Augen angesehen hat.


Das Mädchen hatte Angst und erzählte ihrer Mama von ihrer Wahrnehmung.
Statt zu sagen:

„Das hast du dir nur eingebildet. Da ist nichts!“
„Du musst doch keine Angst haben!“

tat diese das einzig Richtige: Sie hörte zu und glaubte dem Mädchen – auch wenn sie selbst diese Energie nicht spüren oder wahrnehmen konnte.


Die Mama erklärte ihrer Tochter: "Ich kann ihn zwar nicht sehen. Aber ich glaube dir, dass er da ist. Erzähl mir doch, wie er aussieht."


Sie reagierte wundervoll und gemeinsam suchten eine Lösung. Sie nahm die Ängste solcher übersinnlichen Wahrnehmungen ernst und verließ sich gleichzeitig auf ihre eigene Intuition, um einen Weg zu finden, damit umzugehen.


Beide haben den Mut aufgebracht, den Vielfraß zu fragen, was er will.

Wie von selbst begann das Mädchen, über vergangene Erlebnisse zu sprechen, in denen sie gemobbt wurde oder sich beobachtet fühlte.


Die Mama ließ die Tochter erzählen und hielt sie einfach im Arm . Sie wandten sich wieder dem Vielfraß  zu – doch er war verschwunden.


Stattdessen zeigten sich
Möwen.

Die Kleine war sofort Feuer und Flamme – im Urlaub war eine ihrer Lieblingsbeschäftigungen Möwen zu beobachten und zu füttern.

Ich bin mir sicher, dass das Mädchen mit dieser wundervollen Unterstützung ihrer Mama
und
mit imaginären Krafttieren lernt, ihre Wahrnehmung anzunehmen und ihre Feinfühligkeit als Geschenk zu sehen.

Eine fliegende Möwe am Himmel

Manchmal kommt es anders als geplant

Eigentlich wollte ich über Sensitivität und Medialität im Alltag schreiben.
Doch anscheinend hat meine
Intuition entschieden, dass es wichtiger ist, dem Thema "Hochsensibilität" einen eigenen Raum zu überlassen.

Wenn du dich selbst oder dein Kind in diesem Artikel wiederfindest,  
dann melde dich von Herzen gern bei mir und berichte von deinen Erfahrungen.